Tracking mit Matomo Analytics

Die datenschutzkonforme Webanalyse

Matomo Webanalytics für mehr Wissen zu deiner Webseite

Matomo ist – ähnlich wie Google Analytics – eine Webanalytics.

Das bedeutet, dass du das Verhalten der Besucher deiner Webseite mit den Berichten in Matomo besser verstehen kannst. Aber der Teufel steckt wie so oft im Detail und ich zeige dir, wie du Matomo effektiv einsetzt. In diversen Tutorial Artikeln auf meiner Webseite, aber vor allem in der individuellen Beratung und Schulungen.

Auch die vielleicht wichtigste Frage: Was ist Matomo? Erkläre ich dir hier auf dieser Seite.

Mehr Wissen durch richtigen Einsatz von Matomo

Matomo Analytics, bis 2018 unter dem Namen Piwik bekannt, ist Open-Source-Software. Das bedeutet, dass du Matomo kostenfrei herunterladen und auf deinem eigenen Server installieren kannst.

Wenn du Matomo selbst betreibst, erreichst du Datenhoheit. Niemand aus dir hat Zugriff auf die Besuchsdaten deiner Webseite! Du hast die Kontrolle und daraus folgt ein hohes Datenschutzniveau. Und das schöne ist: Matomo kannst du ohne Cookie-Banner einsetzen – zumindest, wenn die Besuchserkennung ohne Cookies (cookieless) nutzt. Denn dann ist die Abfrage eines Consent ist in den allermeisten Fällen nicht notwendig!

Kurz: Wenn du Wert auf die Themen Datenschutz und Datenhoheit legst, kommst du an Matomo nicht vorbei. Diese Aussagen sind keine Rechtsberatung! Es gibt Fälle, in denen Matomo erst nach Abfrage einer Nutzerzustimmung eingesetzt werden soll. Die Entscheidung dazu muss dein Datenschutzbeauftragter fällen.

Mit Matomo hast du alle Möglichkeiten in der Hand, bessere Analysen und vor allem mehr Daten zu erhalten, als es mit vielen anderen Analytics Lösungen möglich ist. Schon allein der Verzicht auf ein Consent-Banner kann in vielen Fällen die gemessene Anzahl der Zugriffe verdoppeln. Eine perfekte Lösung für mehr Wissen. Aber Achtung: Du musst auf die Anonymisierung der Besuchsdaten achten. Alles dazu findest du im Tutorial für die Datenschutzeinstellungen in Matomo.

Setzt du bisher Google Analytics für die Webanalytics ein? Dann schau dir sieben gute Gründe an, warum Matomo eine hervorragende Alternative für Google Analytics ist.

Bevor ich dir im Folgenden viele Details – unter anderem zum Thema Datenschutz und die Anwendung selbst – erkläre, lass mich kurz erläutern, wer ich bin und was ich für dich tun kann.

Joachim Nickel

Dein Matomo-Experte

Ich bin Joachim Nickel und beschäftige mich seit 2010 mit der Webanalyse mit Matomo. Ich unterstütze dich bei der Installation und stehe als Sparringspartner bei allen Fragen rund um dieses Tool zur Verfügung. In meinen Schulungen und Workshops biete ich dir mein Wissen in kompakter und amüsanter Form und bringe dich und deine Installation im Rahmen des Onboardings zur besten Form der Reichweitenanalyse.

Das war’s auch schon mit meinem Werbeblock. Denn nun geht es weiter mit meinem Herzensthema :-)

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Was ist Matomo Analytics?

Matomo wird zur Webanalyse eingesetzt und bietet ähnliche Funktionen wie Google Analytics, hebt sich jedoch durch den Fokus auf Datenschutz und Datenkontrolle ab. Es ermöglicht den Nutzern, detaillierte Berichte über ihre Website-Besucher zu erhalten, einschließlich Informationen über deren Herkunft, Verhalten und die genutzten Technologien.

Du kannst Matomo ohne Zustimmung und somit ohne Cookie-Banner zur sogenannten Reichweitenanalyse nutzen, sofern du darauf achtest, dass Matomo die Besuchererkennung cookieless erfolgt. In diesem Fall werden keine Informationen in einem Cookie auf dem Endgerät gespeichert und es werden – bei richtiger Einstellung – auch keine Informationen aus der Endeinrichtung ausgelesen. In diesem Fall erfolgt ein sogenanntes Fingerprinting des Endgerätes. Was das ist und worauf du hier achten musst, liest du in meine Ausführungen zum Datenschutz bei Matomo. Alles in allem gilt dann: Cookielose Reichweitenmessung ist ein enormer Vorteil, da du so nahezu 100 % der Besucherdaten für deine Analysen erfassen kannst.

Kurz zur Geschichte: Entwickelt wird es von einem internationalen Team rund um die Firma Innocraft, die von Matthieu Aubry in Neuseeland gegründet wurde. Das Projekt begann im Jahr 2007 unter dem Namen phpMyVisites, wurde dann in Piwik umbenannt und 2018 erfolgte die Namensänderung in Matomo. Seit der ersten Version hat sich Piwik durch die Unterstützung einer aktiven Community stetig weiterentwickelt und erfreut sich nun einer sehr großen Basis an Installationen. Soweit ich weiß, ist Matomo die Nummer zwei der weltweit am häufigsten eingesetzt Webanalyse Tools. Mit einigem Abstand in der Anzahl der erfassten Webseiten hinter dem Platzhirsch Google Analytics, aber immerhin.

Betrieb und Installation von Matomo

Matomo ist Open Source und kann kostenlos auf verschiedene Arten eingesetzt werden:

  1. Eigenständige Installation: Du kannst es auf deinem eigenen Server installieren, was dir die volle Kontrolle über die gesammelten Daten bietet. Damit bist du perfekt aufgrund der Datenhoheit für die Anforderungen des Datenschutzes aufgestellt. Diese Variante wird gerne als „on premise“ bezeichnet. Das ist die von mir bevorzugte Variante, zumindest wenn du dich um den Betrieb und um Updates selbst kümmern kannst und möchtest. Je nach Umfang deiner Webseite und den Besuchszahlen kannst du es huckepack parallel zu deiner Webseite installieren und betreiben. Aber ab einer gewissen Größe kann es hilfreich sein, hierfür einen speziellen Dienstleister zu engagieren.
  2. Matomo Cloud: Wenn du keine eigene Serverinfrastruktur verwalten möchtest, bietet sich eine Cloud-basierte Instanz an. Die Cloud wird von Innocraft, der Firma hinter diesem Tool, betrieben und ist eine benutzerfreundliche Variante für die Verwendung, da sie keine technische Wartung durch den Nutzer erfordert. Allerdings hat diese Wahl auch ein paar Schattenseiten.
  3. Matomo as a Service: Es gibt verschiedene Anbieter, welche die Software für dich individuell betreiben und sich um alle Updates kümmern. Hier ist der Vorteil häufig der größere Einfluss auf Einstellungen und installierte Erweiterungen.
  4. Integration in Content-Management-Systeme: Es gibt ein Plugin für die direkte Integration in WordPress an. Ob das eine gute Wahl ist, erfährst du auf meiner Seite Matomo & WordPress.

Bei der Variante 1 und 3 kannst du selbst entscheiden, welcher der vielfältigen Erweiterungen du nutzen möchtest. Im Fall der Cloud erhältst du automatisch auch die sogenannten Premium Plugins und kannst diese ohne Zusatzkosten mit verwenden.

Wenn du gerade noch überlegst, ob Matomo das richtige Tool ist, kommt natürlich schnell die Frage, auf, welche Variante für dich zielführend ist und mit welchen Kosten du rechnen solltest. Dazu lade ich dich gerne zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein.

Egal für welche Variante – also in der Cloud oder on Premise – du dich entscheidest: Allen Umsetzungen können datenschutzkonform ohne Consent betrieben werden, denn du behältst die Kontrolle über deine Daten. Im Fall der Cloud solltest du jedoch berücksichtigen, dass dein Vertragspartner die Firma Innocraft ist. Und auch wenn die Cloud auf deutschen Servern betrieben wird, so ist der Vertragspartner ein Unternehmen aus Neuseeland. Das ist aus datenschutzrechtlichen Erwägungen besser als ein Unternehmen aus den USA, aber Neuseeland gehört nach meinem Wissen nicht zur EU und somit nicht direkt zum Wirkungsbereich der DSGVO bzw. der GDPR.

Weiterführende Informationen:

Wie funktioniert Tracking mit Matomo?

Wie alle Analysetools setzt Matomo ebenfalls auf einen kleinen JavaScript-Code, der in der Webseite eingebunden wird. Mit dem klassischen Code wird allerdings nur der sogenannte Pageview, also die Seitenansicht, gemessen. Das ist allerdings häufig nicht zielführend.

Wenn du Analytics einsetzen möchtest, um mehr Erkenntnisse zum Nutzerverhalten zu erhalten, musst du mehr machen. Dann kommen erweiterte Metriken in Form von Event-Tracking (Messung von Ereignissen) und das Content-Tracking (Inhaltserkennung) zum Einsatz. Dies kannst du entweder direkt vom Webentwickler mit umsetzen lassen oder du verwendest den Matomo Tag Manager (MTM). Dieser ist ähnlich dem Google Tag Manager (GTM) eine Komponente, mit der man ohne (viel) Programmierkenntnisse diverse Interaktionen messen kann. Ich habe ein recht umfangreiches Tutorial zum Matomo-Tag-Manager geschrieben und biete auch einen individuellen Workshop zum Matomo-Tag-Manager an.

Im Übrigen: Den Begriff Tracking verwende ich nur ungern. Unter Tracking versteht man meist, dass man einen einzelnen Besucher „verfolgen“ möchte – und das dürfen wir nur mit seiner Einwilligung. Damit du maximale Informationen über die Visits deiner Website erhältst, solltest du aber ohne Consent die Besucher messen. Und das nennt man dann Measurement – oder zu Deutsch: Reichweitenanalyse. Nur wenn es um Onlineshops geht, dann spreche auch ich von E-Commerce-Tracking mit Matomo.

Neben der aktiven Erfassung deiner Besucherströme kannst du Matomo auch für die Auswertung von Logfile verwenden. Hierzu werden die von deinem Webserver erstellten Protokolldateien in der Regel einmal täglich in Matomo importiert. Das allerdings sorgt dafür, dass du ein Vielfaches der Zugriffe siehst, die du über die typische Integration messen kannst. Und das ist in den allermeisten Fällen kein Vorteil für die Erkenntnisse und Einblicke in das Besucherverhalten. Warum, dass erkläre ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch und werde es auch hier auf dieser Seite zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen.

Wie unterscheidet sich Matomo von Google Analytics und ist es eine echte Alternative?

Die zwei wichtigsten Kriterien im Vergleich sind die Themen Datenschutz und Datenhoheit.

Google Analytics kann kostenfrei eingesetzt werden, aber man bezahlt indirekt mit Daten. Und das möglicherweise mit kritischen Informationen zum eigenen Unternehmen. Bitte verstehe mich hier richtig: Wenn deine Webseite nur eine erweiterte Visitenkarte ist und dich lediglich die Besucherzahlen interessieren, mag das fein sein. Aber für mich schrillten die Alarmglocken bereits 2010 als meine Auftraggeber die Umsatzzahlen für Käufe an Google Analytics übergeben wollten. Hey. Das sind Firmeninterna, wo man am liebste möchte, dass nicht mal das Finanzamt diese bekommt! Und dann schicken wir diese freimütig über den Atlantik?
Das war schon damals für mich einer der Gründe, warum ich lieber auf eigene Daten gesetzt habe und – siehe 2018 – ich sollte Recht behalten.

Wenn du heute Google Analytics einsetzen möchtest, darfst du entweder die Daten vor der Übermittlung erheblich beschneiden (oder besser bereinigen durch Server-Site-Tagging) oder du musst deine Besucher nach der Zustimmung zur Übermittlung fragen. Und das bedeutet: Cookie-Banner (oder besser Consent-Banner).

Hast du dich mal gefragt, warum dir Google Ads oder auch Werbung in sozialen Netzwerken eine wesentlich höhere Anzahl an Klicks berechnet, als du in Google Analytics siehst? Das liegt unter anderem an diesem Cookie-Banner, denn hier verlierst du aufgrund der fehlenden Zustimmung viele Besuchsdaten.

Und genau hier spielt Matomo seine Stärken aus. Du kannst Matomo in den allermeisten Fällen ohne die Abfrage der Zustimmung des Nutzers einsetzen und erhältst damit bereits dadurch eine Vielzahl an besseren Besucherdetails. Und wenn du dann noch ein paar weitere Details beachtest, kannst du an nahezu 100 % all deiner Besucherdaten kommen. Wichtig hierzu ist jedoch, dass du die Zustimmung des Datenschutzbeauftragen einholst. Im Rahmen meines Matomo Onboarding Pro gehört eine ausführliche Dokumentation der datenschutzrechtlichen Erwägungen als auch ein rund 60 Minuten Workshop mit dem DSB zur bestmöglichen Entscheidung der verschiedenen Einstellung in Matomo dazu.

Ich lade dich ein, dir das folgende Video eines meiner Vorträge anzusehen. Knapp 26 Minuten und du kennst die wichtigsten Punkte, warum Matomo das Tool deiner Wahl für die Webanalytics sein sollte.

Und was ist mit Google Ads? Das geht doch mit GA4 besser, oder?

Sehr schön, dass du fragst! Die klare Antwort heißt hierzu: Jain.

Natürlich ist das Google Universum in sich besser verzahnt. Sobald du GA4 integrierst, kannst du die Verknüpfung mit Google Ads und auch der Google Search Console (GSC) herstellen und alles ist perfekt, oder? Na ja. Aufgrund der Datenschutzvorgaben der EU ist das mittlerweile eine kleine Herausforderung. Alles, was bis 2024 perfekt funktionierte, hackelt mittlerweile. Das sogenannte Auto-Tagging hat seine Schwachstellen und führt nicht immer zu perfekten Auswertungen. Der letzte große Vorteil liegt im Remarketing, also der erneuten Ansprache von Besuchern, die auf deiner Website waren. Aber das auch nur für die Besucher, die dem Consent (aka Cookie) auf deiner Website zugestimmt haben. Und machen wir uns nichts vor. Das sind häufig weniger als 40 % aller Besucher. Und damit willst du einen Blumentopf gewinnen?

Wenn du Matomo einsetzt und du – wie bereits zuvor von mir posaunt – nahezu 100 % aller Besucherdaten für mehr Einblick erfassen kannst; was meinst du, wie hoch deine Zielconversions sein werden? Na Logo. Auch nahezu 100 %. Selbst wenn es nur 90 % wären, so wäre es ein Vielfaches dessen, was du mit Google Analytics und dem Consent erfassen kannst. Stimmst du dem zu? Wenn ja, dann habe ich ein Schmankerl für dich: Die in Matomo erfassten Conversion (also Zielerreichungen) kannst du als sogenannte Offline-Conversion an Google zurückmelden. Je nach Bestätigung deines Datenschutzbeauftragen können das alle erfassten Conversions sein. Und das wäre genial, oder? Jedenfalls stimmen diverse meiner Kunden hier Lobgesänge an, denn gerade PMAX-Kampagnen profitieren enorm von detaillierten Conversions.

Möchtest du mehr dazu wissen? Hier geht’s weiter mit dem Conversionexport von Matomo zu Google Ads.

Was kann Matomo?
Welche Daten werden erfasst?

Die Standard-Berichte

Matomo erfasst wie damals Universal Analytics, auch als Google Analytics 3 (GA3) bekannt, die zentralen Metriken des Besuchs und bietet dir damit Einblick auf die folgenden Daten:

  • Seitenansichten in Form der URL und des Titels der Seite
  • Einstiegsseiten
  • Ausstiegsseiten
  • Aufenthaltsdauer auf der einzelnen Seite und insgesamt für den Besuche (Verweildauer)
  • Herkunft der Besucher (Geo Lokalisierung, also Land, Bundesland, Stadt)
  • Gerätetypen (Smartphone, Tablet, Desktop etc.)
  • Informationen zum Betriebssystem und dem eingesetzten Browser
  • Informationen zu Verweisen von Webseiten, Suchmaschinen oder Kampagnen, also die sogenannte Attribution oder Akquisition.
  • Ausgehende Verweise und Downloads werden erfasst
  • Ladezeit der Seiten (wichtig für die Core Web Vitals von Google)

Viele weitere Metriken wie Ziele und Zielconversion, das sogenannte Event-Tracking (Ereignisse) oder Content-Tracking (Inhaltserkennung) müssen wir aber selbst steuern. Das kann Matomo ohne unser Zutun nicht messen.

Custom Dimensions: erweiterte Metriken

Zusätzlich kann Matomo auch erweitere Metrik, in der Sprache von Matomo als „Dimensionen“ benannt, erfassen. Leider ist dieser Begriff gerade aus der Google Analytics Welt anders belegt und in Matomo mit dem Begriff der Segmente vergleichbar. Aber dazu komme ich erst etwas später. Die Dimensionen sind zusätzliche Details, die entweder auf Besuchsebene oder Aktionsebene erfasst werden können. Was genau das ist und wie Dimensionen funktionieren, erkläre ich dir in meinen Schulungen oder demnächst in einem weiteren Artikel auf meiner Webseite.

Kostenpflichtige Erweiterungen

Verschiedene Funktionen, die in GA3 und GA4 zum Leistungsumfang gehören, sind in Matomo nur über kostenpflichtige Erweiterungen, den sogenannten Premium Plugins, realisiert. Dazu zählen Funktonen wir Funnel-Reportings aber auch Funktionen, die es in GA4 nicht gibt wie die Media-Analytics zur detaillierten Messung von Video und Audio in deiner Webseite oder die Form-Analytics zur Auswertung der Nutzung von Formularen. An dieser Stelle ein Hinweis: Matomo ist Open Source, dass bedeutet, dass du das Grundsystem ohne Kosten selbstständig nutzen und auch erweitern kannst. Die Entwicklung eines solch umfangreichen Tools ist jedoch nicht kostenfrei. Die Firma Innocraft in Neuseeland beschäftigt Entwickler, um genau dieses Tool für dich weiterzuentwickeln. Mit dem Abonnement von Premium Erweiterungen kannst du einen Teil dazu beitragen, dass die Entwicklung vorangeht. Daher berücksichtige diesen Aspekt sehr gerne in den Gedanken, warum das eine oder andere nicht zum kostenfreien Leistungsumfang gehört. Ich selbst habe die Premiumerweiterung gebucht und bezahle seit vielen Jahren meinen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung und freue mich, dass diese Alternative zu Google Analytics weiter wächst und gedeiht.

Die Datenbasis

Matomo basiert – im Gegensatz zu Google Analytics 4 (GA4) – weiterhin auf der Messung des einzelnen Besuchs. Aufgrund der Datenschutzvorgaben ist in den allermeisten Fällen ein Bezug auf einen einzelnen Besucher nicht möglich. Das allerdings sehe ich eher als Vorteil denn als Nachteil gegenüber dem meiner Ansicht nach unübersichtlichen GA4. Aber ich bin mir sicher, dass hier nicht alle zustimmen werden.

Auswertung & Analyse – das sind die Berichte

Die Aufteilung für die Auswertungen erfolgen in den 4 Hauptthemen:

  • Besucher
  • Verhalten
  • Akquisition und
  • Ziele

Im Bereich „Besucher“ findest du alle Berichte über die verwendeten Technologien, also das Endgerät des Besuchers incl. Informationen zum Browser, dem Betriebssystem, der Geräteklasse wie Smartphone, Desktop oder Tablet und die Geo-Lokalisierung des Besuchs. Die Information über den Ort sind je nach Einstellung des Datenschutzes jedoch eher als Orientierung anzusehen und können bei falschen Einstellungen in die Irre führen. Ich hatte vor einiger Zeit eine Support-Anfrage eines Kunden mit einem Ladengeschäft in Berlin, dessen Besucher vermeintlich nur aus Brasilien und Australien kommen sollten. Es stellte sich heraus, dass die IP-Anonymisierung auf 3-Byte gestellt wurde und somit eine Identifikation der Herkunft der Besucher schlicht falsch war. Auch die Maskierung auf 2-Byte, wie in den Einstellungen empfohlen wird, kann zu ähnlichen Fehlern führen.

Im Bereich „Verhalten“ finden sich alle Informationen zu Nutzerinteraktionen. Dazu zählen die Seitenaufrufe, die interne Suche innerhalb deiner Webseite, ausgehende Verweise auf andere Webseiten und Downloads. All dies wird automatisch erfasst. Sofern du als Webseitenbetreiber das Event-Tracking verwendest, findest du hier auch die Ereignisse. Wenn du noch mehr Details über das Nutzerverhalten messen möchtest, lege ich dir die Inhaltserkennung ans Herz. Diese Messung habe ich auch auf dieser Seite, die du gerade liest, umgesetzt und somit weiß ich recht genau, bis wohin die Besucher gescrollt haben und ob das Video gestartet wurde.
In diesem Bereich findest du also wertvolle Details für die Optimierung deines Angebotes – denn das sollte das wichtigste Anliegen für die Nutzung einer Webanalyse sein: Wissen aufbauen über das, was funktioniert und wo es hakt.

Der Bereich „Akquisition“ gibt dir Informationen, worüber die Besucher auf deine Webseite kamen. Dazu wird in fünf Kanäle differenziert, von denen drei ohne dein Zutun erfasst werden, als da sind: Webseiten, soziale Netzwerke und Suchmaschinen. Diese drei Kanäle sind alle basieren auf dem sogenannten Referrer, also den Verweis den eine andere Webseite auf dein Angebot darstellt. Über eine interne Liste werden die Aufrufe dann in „das ist eine Suchmaschine“ oder „das ist ein soziales Netzwerk“ überprüft und zugewiesen. Zur Steigerung der Qualität der Zuweisungen empfehle ich gerne die kostenfreie Erweiterung „Referrers Manager“.
Der vierte Kanal stellt ein Verweis mit Kampagnen-Parametern dar. Das sind Links auf deine Webseite, an denen sogenannte UTM oder MTM-Parameter angehängt werden. Mit der richtigen Verwendung solcher Parameter kannst du u. a. bei bezahlten Anzeigen erkennen, welche Anzeige bei welchem Partner angeklickt wurde. Und du siehst – und hier kommt die Musik ins Spiel – welche Anzeigen zu Umsatz geführt haben und auf welche Anzeigen zu verzichten solltest, da sie nur Geld verbrennen.
Tja und wenn Matomo keine dieser vier Kanäle erkennt, dann landet der Besuch im Sammelbecken der „Direkten Verweise“.

Der vierte Bereich ist deinen „Zielen“ gewidmet. Damit du in diesem Bereich Berichte und Auswertungen abrufen kannst, musst du zuvor entscheiden, welche Aktionen, welche Nutzerinteraktionen von dir eine hohe Bedeutung beigemessen bekommen. Dann kannst du sofort auf einen Blick sehen, dass ein Besuch diese Aktion ausgelöst hat.
Du kannst bei der Erfassung der Ziele entweder auf die Messung von Seitenaufrufe, einem Seitentitel, einem externen Verweis oder einen durchgeführten Download setzen. In den allermeisten Fällen verwende ich hier jedoch die Auslösung eines Ereignisses, also das Event-Tracking. Das hat verschiedene Vorteile, die ich gerne im Weiteren erläutere.

Das Dashboard

Das ist der tägliche Start in deine Daten. Hier solltest du zusehen, dass du nicht die Standard-Auswahl an Widgets – das sind die Kacheln – verwendest, sondern zielgerichtet auf deine wichtigsten Kennzahlen nur die Widgets anzeigen lässt, die dir eine sofortige Auswertung Information bieten. Das Widget „Besuche in Echtzeit“, das du in der Vorauswahl siehst, ist eines der an dieser Stelle wohl unwichtigsten Widgets überhaupt. Weg damit. Fokussiere dich auf die wichtigen Zahlen und du hast direkt nach dem Login einen ersten Überblick. Wie das alles machst, ist im übrigen natürlich Bestandteil meiner Matomo Schulung.

Das Event-Tracking

Matomo unterstützt genauso wie GA4 die Messung von Ereignissen, den sogenannten Events. Damit kann man die Nutzerinteraktionen auf der Seite genauer erfassen, da man beispielsweise das Klicken auf einen Link mit einer E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer erfassen kann genauso wie Klicks auf wichtige Buttons, den CTA-Elementen. Aber Event-Tracking kann weit mehr. Ob ein Formular erfolgreich abgesendet, eine definierte Scrollposition oder eine prozentuale Scrolltiefe auf einer Seite erreicht wurde, sind weitere Beispiele für Ereignisse, die potenziell interessant sind. Erfahre hier, welche Möglichkeiten das Matomo Event-Tracking noch bietet und wie man diese Ereignisse in den Berichten effektiv auswerten kann.

Die Inhaltserkennung

Matomo bietet mit dem Content-Tracking einen Ansatz, die Nutzung einer Webseite differenzierter zu betrachten als es mit dem Event-Tracking möglich ist. Dazu definiert man bestimmte Bereich in der Webseite, beispielsweise SECTION- oder DIV-Elemente, deren Sichtbarkeit Matomo erfassen soll. Das bedeutet, erst wenn der jeweilige Bereich im Viewport des Browsers angezeigt wird, erzeugt diese eine Inhaltsmessung. Zusätzlich werden Interaktionen in diesem definierten Bereich erfasst und zu einer CTR, der Click-Through-Rate, berechnet. Somit kann man auf einen Blick sehen, ob ein Bereich überhaupt von den Besuchern gesehen bzw. erreicht und ob dann damit interagiert wird. In Kombination mit dem Event-Tracking kann man damit hervorragend die Nutzung der Seite überwachen und bei Bedarf Änderungen testen.

Ist Matomo DSGVO-konform?

Ich bin weder Jurist noch Datenschutzbeauftragter. Daher sieh mir bitte nach, wenn ich hier einfach mit einem lapidaren: "Jap" antworte :)

Um das vorwegzusagen: Soweit mir bekannt ist, ist prinzipiell jede Analytics Plattform datenschutzkonform einsetzbar. Die entscheidende Frage ist: Wird vor der Nutzung eine Zustimmung des Besuchers benötigt oder nicht.

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO / GDPR) hat seit Mai 2018 einiges in der Welt der Analytics durcheinandergebracht – und vor allem die Art der Datenerfassung verändert. Plattformen wie Google Analytics dürfen nicht mehr ohne vorherige Abfrage des Consent eingesetzt werden und das führte zu den ungeliebten Cookie-Bannern. Aus diesem Grund suchten verstärkt viele Unternehmen nach Alternativen.

Da Matomo in den allermeisten Fällen nur für dich installiert und betrieben wird, ist einer der wichtigsten Aspekte für einen datenschutzkonformen Einsatz ohne Abfrage der Zustimmung zur Webanalyse bereits gesichert: die Vermeidung der Zusammenführung mit Daten aus Drittsystemen.

Der zweite Aspekt bezieht sich auf die Erfassung von personenbezogenen Daten. In der EU zählt die IP-Adresse (leider noch) als personenbezogenes Merkmal – auch wenn das mittlerweile aus technischen Gründen aus meiner Sicht wenig zielführend ist. Aber so lange dies der Fall ist, muss dieses Merkmal anonymisiert gespeichert werden. Und das beherrscht Matomo perfekt.

Eigentlich könnte man jetzt sagen: Haken dran. Matomo passt. Aber dann kam 2021 die Novellierung (Neufassung) des damaligen TTDSG (seit Mai 2024: TDDDG) und forderte:
Wenn du Daten aus dem Endgerät für Statistiken nutzen möchtest, brauchst du eine Einwilligung des Nutzers.
Das führte kurzzeitig dazu, dass auch Matomo nicht mehr rechtskonform ohne Consent einsetzbar war. Denn es wurden Details zu den installierten Erweiterungen und vor allem zur Bildschirmauflösung ermittelt. Das war aber nun nur nach Abfrage der Zustimmung erlaubt.

Glücklicherweise wurde im März 2022 ein Schalter in Matomo eingebaut, mit dem man genau das deaktivieren konnte. Nur leider berücksichtigen bis heute die wenigsten Matomo-Installationen diese Anforderung und nutzen somit nicht diesen möglichen Schalter. Schade. Denn damit müsste immer nach dem Consent gefragt werden.

Du bist jetzt aber schlau und weißt, dass die Option disableBrowserFeatureDetection aktiviert werden muss. Stimmst? Wie du das machst? Ganz einfach. Im klassischen Code ohne Einsatz des Matomo-Tag-Managers setzt du einfach diese Zeile zusätzlich in den Code ein:

_paq.push(['disableBrowserFeatureDetection']);

Und wenn du den Matomo-Tag-Manager verwendest, dann musst du in der zentralen Konfigurationsvariablen die Einstellung „

Matomo und Adblocker – So kannst du auch diese Besuche messen

Adblocker sind aus meiner Sicht eine gute Erfindung, wenn es darum geht, übermäßige Werbung zu begrenzen und auch um etwas mehr Privatsphäre zu erhalten. Viele Webseiten treten leider die Rechte der Besuchenden mit Füßen und binden externe Dienste ein, die ohne die Abfrage der Zustimmung munter Daten erfassen und Profile der Besuchenden erstellen. Das widerspricht nicht nur den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung, sondern tritt meiner Ansicht nach auch die Persönlichkeitsrechte mit Füßen.

Wenn es aber um die legale und datenschutzkonforme Reichweitenanalyse auf einer Webseite wie meiner, auf der du dich gerade befindest, geht, dann sind einige Adblocker bedauerlicherweise ein Hindernis. Wenn du Matomo so einbindest, wie es dir nach der Installation angezeigt wird, werden dir verschiedene Adblocker wie uBlock Origin oder Ghostery ein Strich durch die Rechnung machen. Denn diese Adblocker reagieren auf die Angaben matomo.js und matomo.php – beides URL-Bestandteile für die klassische Datenerfassung mit Matomo. Aber es gibt einfache Mittel, diese Erkennung zu unterbinden. Verwende einfach diese Namen nicht. So einfach, dass man fast nicht darauf kommt, oder?

So verhinderst du die Erkennung von Adblockern

Adblocker achten lediglich auf Bestandteile in der URL. Sobald beispielsweise der Hostname „matomo“ heißt oder „matomo“ im Pfad verwendet wird, dann können Adblocker schnell erkennen, dass es sich um eine Webanalytics handelt. Also heißt es einfach: umgehe diese Erkennung.

Zuerst sollte Matomo auf einer Subdomain eingerichtet werden, die keinen Rückschluss auf Matomo zulässt. Verwende also beispielsweise „data“ oder „use“ als Hostname. Das heißt, wenn du derzeit matomo.example.org verwendest, dann ändere das auf data.example.org. Wenn du Matomo in einem Unterverzeichnis verwendest, vermeide auch hier die Nennung im Namen, also anstelle von www.example.org/matomo/ verwende besser www.example.org/data/

Dann prüfe, ob der Aufruf des Verzeichnisse /js/ dir einen JavaScript-Code ausliefert oder eine Fehlermeldung kommt. Wenn dein Matomo also unter data.example.org installiert ist, prüfe ob data.exemple.org/js/ funktioniert. Wenn ja, dann hast du bereits ein perfektes Setup um Adblocker zu umgehen.

Und hier nun ein optimierter Code

<script>
var _paq = window._paq = window._paq || [];

// Deaktivierung von Cookies um Cookieless zu arbeiten
_paq.push(['disableCookies']);

// Deaktivierung der Funktionserkennung, ab Matomo 4.8
// Notwendig für das TDDDG
_paq.push(['disableBrowserFeatureDetection']);

// PageView auslösen
_paq.push(['trackPageView']);

// automatisches Link-Tracking für ausgehende Links aktivieren
_paq.push(['enableLinkTracking']);

// HeartBeatTimer auf 15 Sekunden setzen,
// um die Absprungrate zu optimieren
_paq.push(['enableHeartBeatTimer',15]);

// Und nun kommt die Magie. Anstelle von matomo.js und matomo.php
// verwendest du js/
(function(){
  var u="https://data.example.org/";
  _paq.push(['setTrackerUrl', u+'js/']);
  _paq.push(['setSiteId', '1']);
  var d=document, g=d.createElement('script'),
   s=d.getElementsByTagName('script')[0];
  g.async=true; g.src=u+'js/'; s.parentNode.insertBefore(g,s);
})();
</script>

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