Kampagnen-Tracking mit Matomo
Die Anleitung von A bis Z

Hast du dich schon einmal gefragt, welche deiner Marketing-Aktivitäten wirklich funktionieren? Ob es die Social-Media-Anzeige war, die deine Besucher auf die Website gebracht hat, oder doch der Newsletter, den du letzte Woche verschickt hast? Genau hier kommt Kampagnen-Tracking ins Spiel – und Matomo liefert dir die perfekte Grundlage, um den Überblick zu behalten.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du die Kampagnenparameter optimal nutzt. Egal, ob du gerade erst mit dem Tracking anfängst oder schon Erfahrung hast – mit meinen Tipps und Tricks lernst du, wie du deine Kampagnen nicht nur sauber trackst, sondern auch die Daten auswertest, um bessere Entscheidungen zu treffen.
P.S. Dieses Wissen gibt es auch mit vielen Annekdoten in meinen offenen Matomo Schulungen.
Was ist Kampagnen-Tracking?
Bevor wir in die Details einsteigen, lass uns kurz klären, was Kampagnentracking eigentlich ist und warum es so wichtig für dein Marketing ist.
Stell dir vor, du betreibst mehrere Werbekanäle gleichzeitig: Social Media, E-Mail-Marketing, Google Ads, vielleicht sogar gedruckte Anzeigen mit QR-Codes. Ohne Kampagnentracking wüsstest du kaum, welcher dieser Kanäle den guten Traffic auf deine Website bringt – und vor allem, welcher Kanal die besten Ergebnisse liefert. Das wäre wie Autofahren im Nebel, ohne Scheinwerfer.
Diese Parameter werden automatisch erkannt und sagen dann, woher der Traffic kommt, über welchen Kanal er läuft und zu welcher Kampagne er gehört. All das wird dann dem Besuch zugeordnet. In Verbindung mit den, von dir hoffentlich eingerichteten, Zielen kannst du diese in verschiedenen Berichten auswerten. Somit lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Kampagnen erfolgreich und welche weniger erfolgreich verlaufen sind.
Klingt kompliziert? Keine Sorge – in der Praxis ist es viel einfacher, als es sich anhört.
Ein Beispiel: Wenn du eine Anzeige in einem sozialen Netzwerk wie Facebook oder LinkedIn schaltest, dann soll der Kunde eine klare Aktion auf deiner Webseite ausführen. Sagen wir mal, einen Termin buchen oder ein Produkt kaufen.
Wenn du zum gleichen Thema neben der Anzeige auch ein Posting erstellst, aber weder bei der Anzeige noch beim Posting mit Kampagnen-Parametern arbeitest, dann werden alle Besucher dem Kanal „soziale Netze“ zugewiesen. Dort landen aber auch alle Besucher, die über einen beliebigen anderen Link auf der Plattform auf deine Webseite kamen. Du kannst also nicht sagen, ob die Anzeige maßgeblich war oder doch das Posting effektiver war. Das ist doch doof, oder?
Genau deswegen möchtest du zukünftig sicherlich das Kampagnentracking einsetzen.
Das Kampagnen-Tracking ist ein wichtiger Bestandteil meiner Seminare und Workshops.
Warum ist Matomo für Kampagnen-Tracking eine gute Wahl?
Mit Matomo als dein Tool für Webanalyse hast du eine hervorragende Wahl getroffen! Aufgrund des datenschutzkonformen Einsatzes kannst du Consent-frei weit mehr Besucherdaten tracken, als es mit den meisten anderen Webanalyse Tools möglich ist. Und du behältst die volle Kontrolle über deine Daten.
Setzt du Matomo bislang noch hinter einem Cookie-Banner ein? Dann solltest du dir schnell meine Ausführungen zum Datenschutz und Matomo durchlesen. Denn dadurch verzichtest unnötig du auf Daten.
Wenn du bis hierhin gelesen und Fragezeichen im Kopf hast, was dieses Matomo eigentlich ist? Dann schau dir gerne die Grundlagen zu Matomo.
Muss ich in Matomo etwas vorbereiten?
Das kann sein. Wie verwendest du Matomo?
- Eigene Installation?
➔ Erweiterung könnte fehlen! - WordPress Plugin?
➔ Erweiterung wird vermutlich fehlen! - Matomo Cloud
✖ Keine Installation notwendig. Bereits vorhanden.
Lass und das prüfen:
Melde dich in Matomo an und klick dann links in der Navigation auf „Akquisition“ und dann auf „Kampagnen“.
Sieht dann die Anzeige so aus wie im Screenshot? Dann musst du aktiv werden. Wenn du eine zweispaltige Anzeige siehst, dann ist alles okay und du kannst direkt loslegen.
Wenn du nur eine einspaltige Anzeige für Kampagnen siehst, dann musst du die Erweiterung „Marketing Campaigns Reporting“ installieren. Wie du die Erweiterung installierst, liest du in der am Ende der Seite.

Wenn du das Plugin für WordPress nutzt, überlege dir bitte vor der intensiven Nutzung der Analytics, ob das die richtige Wahl ist. Wie ich im Rahmen meiner Installationsanleitung ausführe, sollte bevorzugt eine eigene Installation, als „on premise“ bezeichnet, verwendet werden.
Keine Lust auf Technik-Gefuddel? Dann ist unser Update-Service genau das richtige für dich!
Lass uns sprechen. Vereinbare jetzt dein unverbindliches Gespräch
Die Grundlagen des Kampagnen-Trackings
Egal ob Matomo oder eine andere Analytics Lösung. Im Kampagnen-Tracking werden immer an die URL der Landingpage verschiedene Informationen angehängt. Das sind die sogenannten Kampagnen-Parameter. Diese Angaben bestehen immer aus einem Schlüsselwort, gefolgt von einem = Zeichen und dem Wert.
Die Schlüsselworte beginnen bei Matomo mit dem Buchstaben „mtm“ und sind fast identisch mit den Begriffen aus der Google-Welt, welche mit „utm“ beginnen.
Das sieht dann beispielsweise so aus:
https://www.example.org/?mtm_campaign=black-friday-2025&mtm_source=google&mtm_medium=paid
In einer solchen Zeile darf es nur genau ein ?
geben! Alle weiteren Werte müssen dann mit einem &
angehängt werden. Die Reihenfolge ist übrigens vollkommen egal.
Keine Bange. Du musst eine solche Zeichenkette nicht per Hand zusammenstellen. Dafür gibt es Hilfsmittel, wie du weiter unten sehen wirst.
Und noch ein Hinweis: Alle Angaben, die du verwendest, sind für jeden lesbar! Die Besucher deiner Webseite sehen also, was du erfassen möchtest. Wenn du als Kampagne „Adressen gekauft bei XYZ“ oder „Nichtkunden unserer Newsletter-Abonnenten“ verwendest, dann kann das beim Kunden negativ aufstoßen. Verwende also nie Angaben, die du nicht öffentlich auch auf ein Plakat drucken würdest.
Schnipp Schnapp und weg ist das Wissen
Weißt du was schade ist? Ich zeige dir hier, dass du den Erfolg deiner Werbemaßnahmen mit dem Kampagnen-Tracking detailliert auswerten kannst. Und dann gibt es Techniken, die das wieder kaputt machen.
Hast du schon mal was von Adblockern gehört?
Das sind Erweiterungen, die du in deinem Browser installieren kannst, und die ursprünglich dafür da waren, das krasse blinken von nervigen Werbebanner auf Webseite auszublenden. Leider – zumindest aus Sicht des Kampagnen-Trackings – schneiden eigene dieser Tools auch Kampagnen-Parameter ab. Allen voran werden die utm-Parameter aus der Google Welt abgeschnitten. Aber ungünstigerweise sind auch die mtm-Parameter nicht davor geschützt.
Wie du diesem Problem mit Matomo perfekt entgegentreten kannst, das liest du am Ende der Seite bei meinen Top10 Quick-Wins zum Kampagnen-Tracking oder siehst dir dazu mein Video an
Kampagnentracking einrichten: in 2 Schritten
1. Kampagnenparameter definieren
Die wichtigsten Parameter, die du kennen solltest, sind:
- mtm_source: Die Quelle des Traffics (z. B. Google)
- mtm_medium: Das Medium oder der Kanal (z. B. Anzeige)
- mtm_campaign: Der Name deiner Kampagne (z. B. Black Friday)
- mtm_kwd: Suchbegriffe zur Differenzierung der Kampagne
- mtm_content: Zusätzliche Informationen
Bevor du startest, solltest du eine einheitliche Struktur für deine Parameter festlegen. Das verhindert Chaos, sorgt für konsistente Daten und vor allem für eine einheitliche Auswertung.
In den Berichten wird dir immer genau das, was du als Werte verwendest, angezeigt. Das bedeutet seit Januar 2025 auch, dass du auf Groß- und Kleinschreibung achten musst – zumindest, wenn du Matomo danach installiert hast oder diese Einstellung aktivierst. Vorher hat Matomo alle Kampagnenwerte in Kleinbuchstaben gespeichert.
Lass mich ein Beispiel für die Herkunftsseite nehmen. Wenn du bei Facebook etwas machst, kannst du entweder „facebook“ oder die Kurzform „fb“ verwenden. Letzteres nutzt Meta in seinem Meta-Ads-Manager, wenn du keine eigenen Kampagnendetails definierst. Wenn du beides nutzt oder vielleicht noch „facebook.com“ oder im Fall der aktivierten Groß-/Kleinschreibung „Facebook“ mit dem großen F, dann wären das vier unterschiedliche Herkunftsseiten.
Das ist Sau doof auszuwerten.
Also: Du legst eine Schreibweise fest und ihr bleibt dabei. Und lass dir nichts von deiner Ads-Agentur aufschwatzen. Du musst das auswerten! Nicht die!
Etwas weiter unten erkläre ich dir die Kampagnen Parameter im Detail, gebe dir Beispiele für die jeweiligen Werte und Tipps, worauf du achten solltest.
2. Den Kampagnenlink erstellen
Nachdem du dir eine Liste von möglichen erstellt hast, könntest du – wie einige Webseiten vorschlagen – einfach in Matomo auf die Funktion „Kampagnen URL Erzeuger“ im Bereich der Akquisition gehen. Das kannst du machen. Ich rate davon allerdings ab, denn hier lauert die Gefahr von Copy & Paste oder Vertipperitis... und schon hast du URLs erzeugt, die dir falsche Messwerte einspielt.
Mein Tipp: Verwende einfach meine Excel-Vorlage, die du dir nachfolgend kostenfrei herunterladen kannst.
Dort hast du in verschiedenen Arbeitsblätter die meine Empfehlungen für die einzelnen Parameter und kannst entspannt auf dem ersten Arbeitsblatt einfach aus den Vorgaben auswählen und ersparst dir somit das Copy & Paste über eine Webseite.
Wenn du diese Excel-Datei zu lieben gelernt hast, dann schreib mir gerne eine E-Mail. Ich freue mich über Rückmeldungen.
Die Kampagnenparameter im Detail
Die Herkunftsseite mtm_source
Der Parameter mtm_source verrät dir, welche Plattform oder Quelle den Traffic auf deine Website bringt.
Und wie schon erwähnt: Bitte verwende ein einheitliches Wording! Jeder Herkunftsseite sollte nur einen eindeutigen Namen erhalten.
Wenn du bei Facebook ein Posting oder eine Anzeige schaltest, dann verwende gerne „facebook“ oder auch einfach kurz „fb“. Aber halte dich an eine der beiden Schreibweisen. Wenn man parallel noch „facebook.com“ oder „fb.com“ nutzt, macht dies die Auswertungen unnötig aufwendig. Das Gleiche gilt natürlich auch für Linkedin, das man als „linkedin“ oder „li“ bezeichnen könnte, oder Instagram was als „instagram“ oder „ig“ genutzt werden kann.
Wie du siehst, verwende ich als Beispiele immer Kleinbuchstaben. Das hat sich bei mir so eingebürgert, da die Erweiterung bis Januar 2025 immer alles in Kleinbuchstaben gespeichert hat. Seitdem kannst du das in den Einstellungen festlegen. Aber bedenke dann, das du dann auch noch die Groß- und Kleinschreibung gleich behalten musst. Dann ist „facebook“ und „Facebook“ eine unterschiedliche Quelle.
Was die Werte angeht, bist du vollkommen frei in der Wahl der Begriffe. Es wird genau das in den Reportings stehen, was du – oder auch jemand anderes – verwendest. Vielleicht hast du bereit „chatgpt.com“ als Herkunftsseite in deinen Berichten gesehen? Das hast nicht du oder einer deiner Kolleginnen oder Kollegen bewirkt. Das hat ChatGPT ganz von alleine gemacht. Denn die verwenden einfach den Parameter utm_source und schreiben sich dort bei allen ausgehenden Links automatisch rein. Frech, oder? Tja und das wird dann ohne weiteres Zutun von dir in den Berichten angezeigt.
Der entsprechende Bezeichner für Google lautet im übrigen utm_source.
Das Transportmedium mtm_medium
Das Transportmedium – oder einfach nur Medium – ist die Grundlage, über die der Kanal definiert wird und bezeichnet die Art des Traffics.
Wenn du eine Anzeige schaltest, egal auf welcher Webseite, dann verwende viele Unternehmen – als auch ChatGPT – Bezeichnungen wie „cpc“ (cost per click) oder „sem“ (search engine marketing). Ich finde es zielführender alle bezahlten Kampagnen unter einem Begriff wie „paid“ zu sammeln. Dann sieht man unabhängig von der Art der Bezahlung alle Besuche auf einen Blick.
Im Gegensatz zu Google bist du bei Matomo auch hier vollkommen frei in der Wahl der Begriffe. Sobald ein Begriff verwendet wird, wirst du diesen in den Auswertungen sehen. Es kommt also nur auf deine gewünschte Auswertung an. Somit kann auch „cpc“ für dich perfekt funktionieren.
Wenn du ein Posting in einem sozialen Netzwerk schreibst und den Link dort als Kampagne messen möchtest – was ich dir sehr herzlich empfehle – dann kannst du als Medium die Bezeichnung „social“ verwenden. Wenn du Postings ohne Kampagnen-Parameter veröffentlichst, wird dieser Traffic leider im Kanal „Soziale Netzwerke“ versanden und du verzichtest auf eine Erfolgskontrolle.
Arbeitest du mit einem Affiliate-Programm zusammen, welches dir Besucher vermittelt, dann nutze gerne „affiliate“ als Medium.
Und wenn du eine E-Mail versendest, egal ob als Newsletter oder als automatische Nachricht aus einem Shopsystem oder CRM, dann sollte das Transportmedium eine „email“ sein. Siehe hierzu auch meine Top10 Tipps.
Der gleichnamige Bezeichner für Google lautet utm_medium.
Der Kampagnennamen mtm_campaign
Dieser Parameter hilft dir, deine Kampagne eindeutig zu benennen und verschiedene Werbemaßnahmen klar voneinander zu treffen und auch miteinander zu vergleichen.
Vereinzelt sieht man, dass im Kampagnennamen auch die Herkunftsseite und das Medium angegeben wird. Ob das für dich zielführend ist, kannst nur du entscheiden. Ich sehe es eher so, dass ich über alle Medien und Herkunftsseiten den gleichen Namen verwende – zumindest, wenn es das gleiche Budget ist, dass man verteilt. Somit kann man auf einen Blick sehen, was beispielsweise alle Kampagnen für den „Black-Friday-2025“ über alle Ausspielungen hinweg zum Umsatz beigetragen haben. Über die anderen Parameter kann man dann feingliedrig unterscheiden.
Ich verwende im Kampagnennamen auch gerne das Datum. Entweder als Jahreszahl wie im vorherigen Beispiel, denn der Black Friday ist ja nur einmal im Jahr. Genauso wie Ostern oder Weihnachten. Aber es gibt natürlich Kamapgnen, die man mehrfach pro Jahr fährt. Beispielsweise eine Frühjahrs- oder eine Herbstkampagne. Hier nehme ich gerne das Beispiel des Räderwechsels für ein Autohaus. Da kann man dann einfach „frühjahr“ oder „herbst" dranhängen, oder? Aber das lässt sich dann nur bedingt schön sortieren. Ich verwende dann – auch für die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr – etwas wie „reifenwechsel-25q1“ und „reifenwechsel-25q3“. Genau. Das Q steht für Quartal. Und da die Jahreszahl davor steht, kann man perfekt auch 2023 und 2024 in der Auflistung sortieren und sieht die Zahlen direkt nebeneinander.
Der entsprechende Bezeichner für Google lautet utm_campaign.
Das Kampagnenschlüsselwort mtm_kwd
Während der Namen dir hilft, die Werbemaßnahmen und das Budget zu identifizieren, so kann das Kampagnenschlüsselwort – oder einfach Keyword – perfekt für die Differenzierung innerhalb der Werbemaßnahmen verwendet werden.
Bei der Buchung von Anzeigen etwas bei Google Ads wird verwendete Suchbegriff gerne hier als Keyword übergeben. Das wird meist durch entsprechende Variablen vereinfacht. Siehe hierzu auch meine Anleitung für Google Ads & Matomo.
Ein Beispiel von oben war die Kampagne zum Black Friday, bei dem eine Unterhose und Socken beworben werden. Beides wird aus dem Finanzmitteln für den Black Friday finanziert, leitet aber die Kunden auf unterschiedliche Landingpages. Eben einmal eine für Unterhosen und eine für Socken. Dann kann es stark von Interesse sein zu sehen, ob Kunden über den einen oder den anderen Suchbegriff eher die angebotenen Artikel gekauft haben oder eben nicht. Und genau das kannst du dann auch so auswerten. Die Kombination von Namen und Suchbegriff passt perfekt zusammen und wird durch den nächsten Parameter, den Kampagnen-Inhalt noch ergänzt.
Aber auch beim Versand von Newslettern oder bei E-Mails mit Empfehlungen kann dieser Parameter hervorragend verwendet werden, um das jeweilige Interesse der Leser zu erkennen.
Der Google-Kontext wird utm_term verwendet! Hier weicht der Bezeichner als einziges von der mtm Variante ab!
Der Kampagneninhalt mtm_content
Die Bezeichnung Kampagneninhalt mag etwas irreführend sein. Dieser Parameter ist eine perfekte Ergänzung zu den beiden zuvor genannten Kampagnennamen und Schlüsselwort und stellt mit diesen ein Dreigestirn in den Auswertungen und Berichten dar.
Ich verwende den Kampagneninhalt gerne bei Google Ads für die Differenzierung der Ausspielung in den Suchergebnissen (search) oder für die Anzeige auf anderen Webseiten im Rahmen des Google AdSense Programms (display) oder für PMAX-Kampagnen. Aber du kannst es auch hervorragend für Varianten einer Anzeige, also für A/B-Tests, verwenden.
Hier kommt wieder die Flexibilität von Matomo zum Tragen. Das, was du als Werte übergibst, wird dir in den Berichten angezeigt.
Weitere Parameter
Neben diesen 5 Parametern gibt es in Matomo noch drei weitere. Die Kampagengruppe mtm_group, die Platzierung mtm_placement und die Kampagnen-ID mtm_id. Da es für diese drei Parameter jedoch keine schönen Berichte gibt und diese komplett losgelöst von den anderen Parameter in der Auswertung sind, verwende ich diese eher selten. Da sie jedoch im Rahmen von Segmenten genutzt werden kann, könnte man beispielsweise den Parameter mtm_group für unterschiedliche Google Ads Konten verwenden und dann darüber die Besuche und die Conversions segmentieren.
Häufige Fehler beim Kampagnen-Tracking – und wie du sie vermeidest
Beim Kampagnen-Tracking können verschiedene typische Fehler auftreten, die die Aussagekraft deiner Auswertungen beeinträchtigen.
Das sind die häufigsten Probleme und wie du sie vermeiden kannst. Die Reihenfolge ist willkürlich und stellt keine Gewichtung dar. Alle Bespiele und Fails sind gleichermaßen wichtig zu beachten.
- Inkonsistente Parameter
Wenn du unterschiedliche Schreibweisen für deine Werte verwendest (z. B. „Google“ vs. „google“), siehst du in den Berichten zwei Einträge. Die darfst du dann per Hand zusammenzählen.
Lösung:
- Definieren Sie eine einheitliche Struktur und Schreibweise für alle Parameter.
- Verwenden Sie Tools wie Excel-Vorlagen, um Parameter standardisiert zu erstellen und Fehler zu vermeiden.
- Überprüfe deine URLs vor der Veröffentlichung
- Fehlende Parameter erschweren die Auswertung
Wenn du beispielsweise nur den Kampagnenamen verwendest, kannst du nicht herausfinden, über welche Quellen der Besucher auf deine Webseite kam. Wenn du nur die Herkunftsseite angibst und auf den Namen einer Kampagne verzichtet, siehst du in den Auswertungen nur den Besuch mit der Seite.
Lösung:- Verwende einen Aufbau mit den drei Angaben Kampagnennamen (mtm_campaign), Herkunftsseite (mtm_source) und Transportmedium (mtm_medium) bestehen. Ob du die Schlüsselbegriffe und den Inhalt zusätzlich verwendest, hängt von dem Einsatz ab.
- Richtige Verwendung des Mediums
Das Medium stellt den Kanal der Werbemaßnahme dar. Gelegentlich sehe ich Kampagnen, bei denen als Begriffe wie „button“ oder „image“ genutzt werden. Das sind die eingesetzten Grafikelemente, aber ist hier im Bereich „Medium“ nicht gemeint!
Lösung:- Als Medium solltest du Begriffe wie „email“ für E-Mail-Kampagnen, für bezahlte Kampagnen etwas wie „paid“ oder auch „cpc“ und für Kampagnenlinks in Social Media Postings etwas wie „social“ verwenden. Eine umfangreiche Liste findest du in meiner Excel-Datei für die Erstellung deiner Links.
- Fehlende Installation der „Marketing Campaigns Reporting“-Erweiterung
Wenn du in den Auswertungen nur den Kampagnennamen siehst, dann fehlt bei deiner Installation die notwendige Erweiterung.
Lösung:- Installiere die fehlende Erweiterung. Am Ende der Seite findest du die Installationsanleitung.
- Datenverlust durch Adblocker
Adblocker können Kampagnen-Parameter entfernen, bevor sie in deiner Webanalyse ankommen.
Lösung:- Wenn du komplett eigene Parameter festlegst, kannst du diesem Datenverlust vorbeugen. Lies hierzu gerne den Abschnitt für die „Eigene Kampagnenparameter“.
- Fehlende Qualitätskontrolle bei Kampagnenlinks
Kampagnenlinks werden oft manuell erstellt, was zu Tippfehlern oder falschen Parametern führen kann. Dies kann die Datenqualität für deine Auswertungen erheblich beeinträchtigen.
Lösung:- Vermeiden Sie die manuelle Erstellung von Links. Nutzen Sie stattdessen Vorlagen oder automatisierte Tools.
- Überprüfen Sie regelmäßig die erfassten Daten, um Fehler frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren.
- Keine eigenen Parameter bei Meta-Ads
Wenn du Anzeigen bei Meta-Ads, also für Facebook und Instagram, schaltest und dort bei den Trackingparametern keine Angaben vornimmst, übernimmt das Meta für dich und verwendet für den Kampagnenname sowie verschiedene weitere Werte die ID der Kampagnen. Das kannst du dann ganz hervorragend #nicht auswerten :-)
Lösung:- Nutze bei allem Anzeigen immer eigene Parameter.
Auswertung der Kampagnen
Jetzt kommen wir zum interessanten Punkt. Und weißt du was? Den bleibe ich dir heute schuldig...
Wenn du das hier liest, dann war die Indexierung bei Google schneller als ich dachte oder du hast meine Seite bereits intensiv gelesen. Dann schreib mir eine E-Mail. Wenn du der Erste bist, dann spendiere ich dir eine kostenlose Teilnahme an meiner nächsten Online-Schulung zu Matomo am 20. und 21. Mai.
Ich werde in den nächsten Tagen diese Seite erweitern und genau hier ansetzen.
Bei der Auswertung wird es zum einen um die Berichte der Akquisition gehen. Darüber sieht man also, woher die Besucher kamen. Aber es wird auch um die Berichte der Ziele und Zielconversions gehen. Denn da spielt dann die Musik. Nur das Zusammenspiel mit Zielen können wir auf einen Blick sagen, ob eine Kampagne wirtschaftlich erfolgreich war oder du Geld zum Fenster hinauswirfst.
Apropos Geld verbrennen. Das ist auch das Motto in dem nun folgenden Video:
Die Top 10 Quick Wins
Mein Vortrag beim MatomoCamp 2024
In knapp 30 Minuten zeige ich dir in diesem Webinar vom Matomo Camp 2024 meine Top 10 Quick Wins rund um das Kampagnen Tracking.
Viel Spaß dabei.
Zusammenfassung des Videos
Kampagnentracking ist der Schlüssel, um zu verstehen, woher deine Besucher kommen über welche Kanäle deine Ziele erreicht werden. Doch ein Kanal bleibt oft ein großes Mysterium: Direct Traffic. Alles, was hier landet, ist unkontrolliert und nicht nachvollziehbar. Genau das wollen wir ändern!
Das Ziel: Möglichst viele Besucher, die im Kanal „Direkt“ landen, über den Kanal „Kampagne“ auswerten zu können.
Dafür habe ich meine Tipps in vier Kategorien unterteilt: Print & Screen, Ads & Businessprofile, Social Media und E-Mail & Newsletter.
Print & Screen: QR-Codes richtig nutzen
QR-Codes sind ein mächtiges Tool, aber oft werden sie falsch eingesetzt. Hier sind die wichtigsten Tipps:
- Tipp 1: Verwende Kampagnen-Parameter in deinen QR-Codes! Ohne diese Parameter kannst du nicht nachvollziehen, ob ein QR-Code gescannt wurde und ob deine Maßnahme erfolgreich war.
- Tipp 2: Nutze einen URL-Shortener, um die QR-Codes kurz und lesbar zu machen. Am besten setzt du auf einen eigenen Shortener wie Yourls, um volle Kontrolle zu behalten und Phishing-Risiken zu vermeiden.
- Tipp 3: Kombiniere QR-Codes mit gedruckten Domains. Nicht jeder scannt QR-Codes – eine kurze, leicht merkbare Domain auf Flyern oder Plakaten kann Wunder wirken. Nutze brachliegende Domains für temporäre Kampagnen und leite sie gezielt weiter.
Anzeigen & Businessprofile: Kampagnen-Parameter sind Pflicht
Kampagnen-Parameter sind bei bezahlten Anzeigen ein Muss, doch oft wird ihr volles Potenzial nicht ausgeschöpft:
- Tipp 4a: Hänge Kampagnen-Parameter an jede Anzeige. Egal ob Google Ads, Social Media oder Display-Anzeigen – ohne Parameter verlierst du wertvolle Insights.
- Tipp 4b: Nutze Parameter wie UTM Term oder MTM Keyword, um Keywords und Anzeigenquellen zu tracken. So kannst du genau nachvollziehen, welche Keywords wirklich Umsatz bringen.
- Tipp 5: Verlinke deine Businessprofile (z. B. bei Google oder LinkedIn) ebenfalls mit Kampagnen-Parametern. So kannst du den Traffic von diesen Profilen gezielt auswerten.
Social Media: Mehr als nur Likes und Shares
Social Media wird oft als Black Box betrachtet, aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du auch hier wertvolle Daten sammeln:
- Tipp 6a: Auch bei Social-Media-Ads sind Kampagnen-Parameter ein Muss.
- Tipp 6b: Tracke die Performance deiner organischen Postings. Hänge Kampagnen-Parameter an die Links in deinen Posts, um zu sehen, welches Posting wirklich Traffic und Conversions generiert.
- Tipp 6c: Nutze einen URL-Shortener, um lange Links zu vermeiden und gleichzeitig flexibel zu bleiben. So kannst du Landingpages oder Kampagnen-Parameter nachträglich ändern.
E-Mail & Newsletter: Das unterschätzte Tracking-Potenzial
E-Mails und Newsletter bieten enormes Potenzial für detailliertes Tracking, doch viele Unternehmen nutzen es nicht aus:
- Tipp 7: Kampagnen-Parameter gehören in jeden Newsletter-Link. Nur so kannst du nachvollziehen, welche Inhalte und Themenbereiche gut performen.
- Tipp 8: Achte auf Session Splitting in Tools wie Matomo. Mit einem kleinen Parameter kannst du verhindern, dass mehrere Klicks innerhalb einer Session als separate Besuche gezählt werden.
- Tipp 9: Nutze User-Identifikation, um Interessen und Verhaltensweisen deiner Zielgruppe zu analysieren. Aber Achtung: Datenschutz hat oberste Priorität! Kläre unbedingt mit deinem Datenschutzbeauftragten, ob diese Maßnahmen zulässig sind.
- Tipp 10: Auch handgeschriebene E-Mails sollten getrackt werden. Verlinke wichtige Inhalte mit Kampagnen-Parametern, um zu sehen, wie deine Kunden auf deine E-Mails reagieren.
Der Bonus-Tipp: Kampagnen-Parameter individualisieren
Einige Browser wie Safari oder Brave sowie Adblocker schneiden standardisierte Parameter wie UTM oder MTM mittlerweile ab. Die Lösung: Individualisierte Kampagnen-Parameter. Mit Tools wie Matomo kannst du eigene Parameter definieren und so sicherstellen, dass deine Tracking-Daten nicht verloren gehen.
Wissen ist Macht – und spart Geld
Kampagnentracking ist kein Hexenwerk, aber es erfordert Sorgfalt und die richtigen Tools. Mit meinen Tipps kannst du nicht nur deine Marketingmaßnahmen optimieren, sondern auch wertvolle Daten sammeln, die dir helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Stop burning money – fang an, dein Wissen zu nutzen!
Eigene Kampagnenparameter in Matomo festlegen
Damit Matomo überhaupt erweiterte Parameter tracken kann, musst du die kostenfreie Erweiterung "Marketing Campaign Reporting" installieren (siehe die Installationsanweisung weiter unten auf dieser Seite).
Im Anschluss trägst du in der zentralen Konfigurationsdatei unter config/config.ini.php
die folgenden Zeilen ein.
[MarketingCampaignsReporting] campaign_name="mtm_campaign,matomo_campaign,mtm_cpn,pk_campaign,piwik_campaign,pk_cpn,utm_campaign" campaign_keyword="mtm_keyword,matomo_kwd,mtm_kwd,pk_keyword,piwik_kwd,pk_kwd,utm_term" campaign_content="mtm_content,pk_content,utm_content" campaign_group="mtm_group,pk_group" campaign_medium="mtm_medium,pk_medium,utm_medium" campaign_placement="mtm_placement,pk_placement" campaign_source="mtm_source,pk_source,utm_source" campaign_id="mtm_cid,utm_id,mtm_clid"
Die obigen Zeilen musst du ggf. nach rechts scrollen, um alles zu sehen.
In jeder Zeile ergänzt du – vielleicht gleich als erstes – den von dir gewünschten Parameter.
Wenn du beispielsweise anstelle von utm_campaign
bzw. mtm_campaign
den Parameter meinekampagne
verwenden möchtest, würde die erste Zeile dann so aussehen:
campaign_name="meinekampagne,mtm_campaign,matomo_campaign,mtm_cpn,pk_campaign,piwik_campaign,pk_cpn,utm_campaign"
Ich wünsche dir viel Erfolg. Wenn du Fragen hast, nimm sehr gerne Kontakt mit mir auf.
Installation „Marketing Campaigns Reporting“ Plugin
Klicke oben in der blauen Navigation auf das Zahnradsymbol, um die Einstellungen aufzurufen.
Als Haupt-Administrator findest du in der linken Navigation den Punkt „Plattform“. Darunter befindet sich dann der „Marketplace“.
Suche dann nach dem Plugin, wobei „campaign“ im Suchschlitz ausreicht.
Klicke dann auf installieren. Nach dem Download und der Installation musst du das Plugin noch aktivieren.
Wenn du bisher noch keine oder nur wenige Daten getrackt hast, geht die Aktivierung sehr schnell.
Wenn du bereits viele Daten gesammelt hast, kann die Aktivierung länger werden. Beachte daher bitte die beiden folgenden, gut gemeinten Ratschläge.
Bevor du die Erweiterungen über den Marketplace installierst, solltest du zwei Dinge vorbereiten:
- Backup der Datenbank erstellen!
Sollte etwas schieflaufen, kannst du immer auf dieses Backup zurückgreifen. - Möglichst Zugang der SSH auf den Server bereitstellen.
Matomo zeigt nach der Installationen von einigen Erweiterung und gelegentlich bei Updates einen Hinweis an (siehe Screenshot). Darin steht ein Befehl, den man auf der Kommandozeile eingeben sollte! Du kannst diesen Hinweis ignorieren, aber wenn dann ein Verarbeitungsfehler deine Datenbank beschädigt wird, hast du hoffentlich zumindest das Backup.